Kopfschmerzen äußern sich auf viele Arten. Eine davon sind stechende Kopfschmerzen. Stechende Kopfschmerzen gehören zu den primären Kopfschmerzen. Denn der Kopfschmerz selbst kann hier die Krankheit sein. Ärzte bezeichnen stechende Kopfschmerzen auch als periodische Ophthalmodynie, oder Jabs-and-Jolt-Syndrom. Das Jabs-and-Jolt-Syndrom bezeichnet hierbei zufällige und räumlich eng begrenzte Kopfschmerzen. Auch unter dem Namen Eispickelschmerz sind sie bekannt. Dabei löst extreme Kälte (z.B. durch Eis) kurzzeitig die Beschwerden aus.
Die Internationale Headache Society (IHS) beschreibt stechende Kopfschmerzen als schmerzhafte Stiche im Kopf. Die Stiche können einzeln oder gehäuft auftreten und sind meist an der Schläfe oder im Scheitelbereich zu spüren. Charakteristisch ist, dass die Stiche meist einseitig auftreten. Die Stiche gehen vorüber und es lassen sich keine organischen Erkrankungen oder Schädigungen des Hirnnervs feststellen. Auch, dass die Stiche nur wenige Sekunden anhalten ist bezeichnend. Manchmal handelt es sich um einzelne Stiche, manchmal treten die Stiche mehrmals am Tag auf. Bei extremen Fällen können bis zu 100 Stiche am Tag gezählt werden. Gerade Patienten mit anderen Kopfschmerztypen (z.B. Clusterkopfschmerzen oder Migräne) sind anfälliger für stechende Kopfschmerzen.
Stechende Kopfschmerzen können in allen Altersgruppen und bei beiden Geschlechtern gleichermaßen auftreten.
Stechende Kopfschmerzen lassen sich auf verschiedene Ursachen zurückführen. Häufig treten sie bei der Trigeminusneuralgie oder der paroxysmale Hemikranie (einseitige, anfallsartige Kopfschmerzen) auf. Dabei lassen sich pro Tag bis zu 40 Schmerzattacken zählen. Der stechende Kopfschmerz tritt aber auch als Sekundärerkrankung auf. Häufig ist er Begleiterscheinung von Wirbelsäulenbeschwerden oder Beschwerden im Bereich der Zähne oder Augen. Wie bei allen Kopfschmerzen sollten die Beschwerden, vor allem, wenn sie länger dauern, immer von einem Arzt abgeklärt werden.
Stechende Kopfschmerzen treten in der Regel auch bei Cluster-Kopfschmerzen auf. Sie sind ein typisches Symptom. Wenn feststeht, dass ein Cluster-Kopfschmerz vorliegt, kann dieser entsprechend behandelt werden. Denn die Schmerzmittel, die bei „normalen“ Kopfschmerzen angewendet werden, sind bei Cluster-Kopfschmerzen leider wirkungslos. Besser geeignet sind Triptane. Auch reiner Sauerstoff und lokale Betäubungsmittel, wie Lidocain haben sich bei stechenden Cluster-Kopfschmerzen bewährt.
Die Behandlung von stechenden Kopfschmerzen erfolgt immer aufgrund ihrer Ursache. Stecken Verspannungen hinter dem Stechen im Kopf helfen Behandlungen beim Physiotherapeuten sowie – wenn nötig – muskelentspannende Medikamente. Liegt die Ursache an den Zähnen, kann nur ein Besuch beim Zahnarzt Abhilfe schaffen. Und hat sich herausgestellt, dass die Augen die Ursache für den stechenden Kopfschmerz sind, sollte ein Augenarzt konsultiert werden.
Bei plötzlich auftretenden und starken stechenden Kopfschmerzen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden oder im Zweifel sogar ein Notarzt gerufen werden. Denn solche Schmerzen können auf einen Schlaganfall oder einen Hirntumor deuten.
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